8 - Z`Schtibock-Hüpfe

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Mit diesem letzten Klang hast du nun insgesamt 14 Gesang- und Instrumentenstimmen vom GrimmiJutz erworben, die es gilt, in der GrimmiJutz-Hütte mit deinem eigenen Gesang zu ergänzen. Dir bleibt also noch ein kleiner Abschnitt des Wanderwegs, um dich auf den Jodelbeitrag vorzubereiten. Höre die nun vollständige Musik zusammen mit deiner Begleitung und jutze kräftig mit! 


Steinwild



Steinbock im Naturschutzgebiet Spillgerten. Foto: Martin Wymann

 


Wusstest du, dass die Steinböcke auf der gegenüberliegenden Talseite erst seit 2001 wieder hier leben? Wirf einen Blick durch das Fernrohr und versuche, einen echten Steinbock zu entdecken!

Nach der letzten Eiszeit besiedelte der Steinbock weitab von Siedlungen meist die Gebiete oberhalb der Waldgrenze. Der Mensch engte durch Abholzen von Waldflächen zugunsten von Weiden für Nutztiere nicht nur seinen Lebensraum ein, sondern jagte ihn auch für medizinische Zwecke und als Fleischlieferant.

Im 16. Jahrhundert kamen Schusswaffen auf. Dadurch wurde intensiver bejagt. Als Folge war der Steinbock im 18. Jahrhundert nicht nur in der Schweiz, sondern praktisch im ganzen Alpenraum ausgerottet.

Einzig im Aostatal, im Jagdrevier der italienischen Könige, blieb ein lokaler Bestand erhalten. Dank geschmuggelten Steinkitzen aus dem Aostatal konnte der Steinbock (auch Steinwild) in den Schweizer Alpen wieder angesiedelt werden. Bevor das Steinwild ausgesetzt wurde, musste es in Gehegen aufgezogen und gezüchtet werden. Obwohl das Steinwild über den gesamten Alpenbogen verbreitet ist, sind heute die einzelnen Populationen meist isoliert und ein Austausch unter ihnen ist praktisch nicht möglich. Dies, wie auch dass das Steinwild aus einer einzigen Population abstammt, hat zur Folge, dass die genetische Vielfalt gering ist. Ob das in Zukunft ein Problem darstellen könnte, wird zurzeit erforscht.



Wildhüter Ruedi Kunz bei der Arbeit während der Wiederansiedlung im Diemtigtal. Foto: Wildhut Kanton Bern

 


In den 80-er Jahren plante der damalige Wildhüter Anton Stauffenegger im Diemtigtal Steinwild anzusiedeln. Aufgrund von Widerständen in der Bevölkerung konnte dies zweimal nicht umgesetzt werden. Im Jahr 1999 nahm der Wildhüter Ruedi Kunz die Idee wieder auf, im Naturschutzgebiet Spillgerten, das auf der gegenüberliegenden Talseite liegt, Steinwild anzusiedeln. Diesmal schien es zu funktionieren. Im Projekt arbeiteten viele Personen mit. Diese prüften das Projekt und das Gebiet ausführlich. Bei einem Treffen im September 2000 äusserte sich der damalige Diemtiger Gemeinderatspräsident, Jakob Werren, wie folgt: «In einem Tal mit 130 km2 Fläche haben neben 4000 bis 5000 Schafen sicherlich auch noch zehn bis zwanzig Steinböcke Platz!» Diese Worte haben dem Vorhaben talintern höchstwahrscheinlich Tür und Tore geöffnet.



Wiederansiedlung des Steinwildes im Gebiet Wildgrimmi. Foto: Wildhut Kanton Bern

 


Anfangs 2001 lagen alle Bewilligungen vor und die ersten Tiere wurden am 11. Mai 2001 ausgewildert. Insgesamt fanden im Zeitraum von 2001 bis 2003 fünf Böcke und ebenso viele Steingeissen im Gebiet Wildgrimmi im Naturschutzgebiet Spillgerten ihr neues Zuhause. Die heute gut zwanzigjährige Kolonie mit geschätzt rund 180 Tieren geht auf diese zehn wiederangesiedelten Tiere zurück.


Mehr Erleben und Erfahren


Erfahre mehr auf unserer Alpentier-Exkursion oder beobachte die Tiere auf eigene Faust auf der Wanderung «Rund um’s Seehore».



Steinkitze auf der Flucht. Foto: Martin Wymann